Am Friedhof 3, 48739 Legden
Die Geschichte der „Neuen Mühle“ am Mühlenbach in Legden!
Ursprünglich gab es an den Ufern des Mühlenbachs in Legden drei Wassermühlen, darunter die bekannte Bernings Mühle im Haulingort, Lenferts Mühle im Dorf und die so genannte „Neue Mühle“. Der Name „Neue Mühle“ lässt darauf schließen, dass in der Umgebung bereits eine ältere Mühle gestanden hatte. Diese Mühle, ursprünglich als Kornmühle ausgelegt, bestand zu Beginn nur aus den notwendigen Betriebs- und Wirtschaftsgebäuden sowie einem Wasserrad, das als Antrieb fungierte. Zwei große Mühlteiche gehörten ebenfalls zur Anlage und prägten die Landschaft.
– 1797/98 Ein zweiter Mahlgang wurde installiert, um die Kapazität zu erhöhen.
– Nach 1845 Ein Wohnhaus wurde errichtet, das den Müller und seine Familie beherbergte.
– 1898 Die Mühle erhielt eine Sägemühle, und ein zweites Wasserrad wurde hinzugefügt.
– 1955 Leider musste der Betrieb eingestellt werden, und die Mühle wurde abgerissen.
Im Jahr 1963 erwarb die Gemeinde Legden das Grundstück von Fürst Salm-Horstmar. Während einige Bereiche für gewerbliche Zwecke genutzt wurden, blieben das Wohnhaus, das Wehr und die Außenmauern der Mühle erhalten. Tragischerweise wurde das Wohnhaus 1964 durch Brandstiftung unbewohnbar und musste später abgerissen. Bereits 1968 etablierte sich die Baufirma Bogenstahl auf dem Gelände, als Hubert Bogenstahl einen Teil der trocken gelegten Mühlteiche erwarb. Um 1977 entstand durch die Baufirma eine neue Teichanlage als Ausgleich für die ehemaligen Teiche.
Die Historie der „Neuen Mühle“ ist auch eine Geschichte ihrer Pächter. Um 1800 war Engelbert Göucking der erste Pächter, gefolgt von Bernard Niedecker, der zwischen 1848 und 1850 mit seiner Familie in das neu gebaute Wohnhaus einzog. Bernard Niedecker’s ältester Sohn Hermann übernahm später die Müllerei.
Die nachfolgenden Pächter waren:
– 1889 – 1890 Theodor Föcker aus Altendorf
– 1890 – 1895 Bernhard Gerhard Dersen aus Lembeck
– 1895 – 1897 Albert Höltker aus Nienborg
– 1897 – 1911 Heinrich Dondrup aus Dülmen, der später die „Düstermühle“ übernahm.
Ab 1911 leitete Josef Feldhaus aus Havixbeck die Geschicke der Mühle. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Bernhard die Pacht. Er heiratete Agnes Kröger, und ihr gemeinsames Kind Maria Feldhaus wurde die Mutter von Ursula Bogenstahl. Tragischerweise starb Bernhard Feldhaus 1945 im Alter von nur 32 Jahren. Seine Witwe heiratete 1947 Müller Josef (Gustav) Roth, der die Familie zunächst in Legden und später ab 1968 in Stadtlohn versorgte.
In den nachfolgenden Jahrzehnten beschäftigte sich der Angelsportverein mit der Erneuerung des Stauwehrs und der Erbauung einer Holzbrücke über den Mühlenbach (1977). Später wurde ein Grillplatz vom Heimatverein angelegt, und bis 1987 fand eine kontinuierliche Entwicklung der Fläche statt, die durch viele ehrenamtliche Stunden von Bürgern unterstützt wurde.
Die „Neue Mühle“ am Mühlenbach in Legden steht heute nicht nur symbolisch für die industrielle Vergangenheit der Region, sondern auch für das Engagement der Gemeinde in Richtung einer nachhaltigen und geschichtsbewussten Entwicklung. Die jüngsten Sanierungsmaßnahmen belegen, dass die Erinnerungen und Strukturen der Mühle lebendiges Erbe der Gemeinde sind, das auch zukünftigen Generationen zugänglich bleiben soll.
Weitere Informationen sind der Ausarbeitung „Neue Mühle am Mühlenbach“
aus dem Jahre 2009 zu entnehmen.